SOMALI KATZEN VON DER STOFFELBURG
Progressive Retina Atrophie (rdAc-PRA)
Die Progressive Retina Atrophie (rdAc) ist eine Erkrankung der Netzhaut (Retina), die durch kontinuierliches Fortschreiten letztendlich zur Erblindung führt. Dabei werden die Photorezeptoren des Auges im Laufe der Zeit zerstört. Zuerst verlieren die Stäbchenzellen ihre normale Funktion, im weiteren Verlauf sind auch die Zapfenzellen der Netzhaut betroffen. Betroffene Katzen haben zum Zeitpunkt der Geburt ein normales Sehvermögen. Die klinischen Symptome treten in der Regel im Alter von 1,5 bis 2 Jahren auf. Im Endstadium der Krankheit, meist im Alter von 3-5 Jahren, sind die Photorezeptoren dann völlig zerstört und die Katze erblindet vollständig.
Erbgang: autosomal-rezessiv
Für den DNA-Test wird 1 ml EDTA-Blut benötigt. Alternativ ist auch die Einsendung eines Backenabstriches möglich.

Pyruvatkinase Defizienz (PK)
Bei dieser Erkrankung, die auch beim Mensch und Hund vorkommt, fehlt den roten Blutkörperchen das Enzym Pyruvat-Kinase, welches für die Energiegewinnung der Erythrozyten wichtig ist. Aufgrund einer beeinträchtigten Glykolyse in den Erythrozyten ist ihre Lebensdauer stark verkürzt, wodurch eine chronische, regenerative hämolytische Anämie hervorgerufen wird. Betroffene Tiere können neben immer wiederkehrenden Symptomen der Anämie wie blassen Schleimhäuten, Schwäche und Müdigkeit auch schwere "hämolytische Krisen" mit Gelbsucht und Fieber entwickeln. Die Anzahl der roten Blutkörperchen kann von normal bis hochgradig vermindert sein. Verdächtig ist eine erhöhte Zahl juveniler Erythrozyten bei einer normalen Erythrozytenzahl. Gelegentlich ist eine vergrößerte Milz tastbar. Aufgrund des unterschiedlichen Krankheitsbildes ist es wichtig, dass eine Pyruvatkinase-Defizienz in Betracht gezogen wird, wenn die Routinelaboruntersuchungen nicht zu einer Diagnose führen. Da es bisher leider keine spezifische Therapie für die PK-Defizienz gibt, ist die zuchthygienische Vorbeugung wichtig. Zeigt ein erkranktes Tier eine schwere Anämie, können Bluttransfusionen lebensrettend sein. Daher ist die Durchführung einer Blutgruppenbestimmung ebenfalls wichtig. Bei betroffenen Tieren sollte sowohl Stress, als auch Risiken von Infektionen vermieden werden, da dadurch möglicherweise hämolytische Krisen ausgelöst werden können.
Erbgang: autosomal-rezessiv
Für den DNA-Test wird 1 ml EDTA-Blut benötigt. Alternativ ist auch die Einsendung eines Backenabstriches möglich.

Patellaluxation
Die Patellaluxation (PL) ist eine Missbildung des Kniegelenks bzw. der Kniescheibe (zu locker sitzende Kniescheibe). Nach derzeitiger wissenschaftlicher Erkenntnis wird die Patellaluxation rezessiv polygen vererbt.Betroffene Tiere sollten von der Zucht ausgeschlossen werden. Bei starker Ausprägung (Grad 3) kann es zu Problemen in der Beweglichkeit führen. Ein zertifizierter Tierarzt kann das bei ca. 1 jährigen Katzen testen. (Wiederholungsuntersuchungen sollten trotzdem vorgenommen werden)


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Blutgruppen und Blutgruppenunverträglichkeit bei Katzen

Welche Blutgruppen gibt es bei Katzen?
Bei den Katzen bezeichnet man das Blutgruppensystem als AB-System, das aus den Bluttypen ”A”, ”B” und ”AB” (nicht zu verwechseln mit A/B) besteht.
Betrachtet man die gesamte Katzenpopulation unabhängig von der Rasse überwiegt die Blutgruppe A stark. In Deutschland gehören gemäß einer Untersuchung 94% aller Katzen Blutgruppe A und nur 6 % der Katzen Gruppe B an. Bei einzelnen Rassen hingegen sieht die Verteilung der Blutgruppen anders aus: von 85 getesteten Britisch Kurzhaar Katzen ist eine Verteilung von 40 % Gruppe A und 59 % Gruppe B bekannt. (Statistik von LABOKLIN).
Was ist an der Blutgruppenunverträglichkleit so gefährlich?
Unter einer Blutgruppenunverträglichkeit versteht man eine Erkrankung der neugeborenen Welpen, die durch Auflösung ihrer roten Blutkörperchen hervorgerufen wird. Sie betrifft Welpen der Blutgruppe A (und AB), deren Mutter die Blutgruppe B hat. Die gesund geborenen A- (bzw. AB-) Welpen nehmen mit dem Kolostrum mütterliche Antikörper gegen ihre eigenen roten Blutkörperchen auf. Die Antikörper zerstören die roten Blutkörperchen der A- (bwz. AB-) Welpen. Innerhalb von Stunden bis Tagen kann es zur Ausbildung von klinischen Symptomen wie Mattigkeit, Saugunlust, Braunfärbung des Harns, Gelbsucht und Blutarmut kommen. Dies führt häufig zum plötzlichen Tod auch als ”Fading Kitten Symdrom” bezeichnet.
Was bedeutet dies für die Zucht?
Mit Kätzinnen die der Blutgruppe ”A” angehören gibt es keine Probleme. Sie können von Katern aller Blutgruppen gedeckt werden. Mit den ”B”-Kätzinnen ist es schwieriger. Auch diese können von Katern aller Blutgruppen gedeckt werden, nur bei der Aufzucht in den ersten 16 Stunden müssen die Katzenwelpen der Blutgruppe ”A” von der Mutter getrennt werden, um eine Erkrankung der Kitten zu vermeiden.
Wie werden die Blutgruppen vererbt?
Nachkommen zweier B-Katzen haben immer die Blutgruppe B, wogegen Paarungen zwischen A und B Tieren sowohl A- wie auch B-Welpen hervorbringen können. Auch aus der Verpaarung zweier heterozygoter A-Tiere können BKitten geboren werden.
Welche Möglichkeiten gibt es, um bei Welpen die Blutgruppe festzustellen?
Von der Firma Sanofi gibt es Bluttyppisierungskarten. Diese sind über den Tierarzt zu beziehen. Gleich nach der Geburt nimmt man aus der Nabelschnur oder der Plazenta etwas Blut ab. Je ein Tropfen Blut wird auf die Felder aufgetragen und abgelesen. Am Besten lässt man sich gegebenenfalls vom Tierarzt einmal in die Handhabung der Karten einweisen.
Was machen wir mit unseren A-Kitten bei einer B-Mutter?
Entsprechend der neuesten Erkenntnisse der Uni-Zürich müssen die Babys in den ersten 16 Stunden von der Mutter getrennt werden. In dieser Zeit schließt sich die Darmwand der Kitten und ist somit nicht mehr für die mütterlichen Antikörper durchlässig. Nach 16 Stunden können die Kleinen dann wieder zur Mutter. Sinnvoll wäre es, bei Risikoverpaarungen einen Parallelwurf zu planen, um die A-Kitten vorübergehend bei einer A-Mutter anzulegen, andernfalls müssen die Babys solange mit der Hand gefüttert werden.

Auszug aus 1. KRV/Zuchtbuchamt/Nr. 2/02
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Tragzeittabelle

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Interessante Informationen zum Katzenkauf
Hier ein kleiner Leitfaden für Kittenkäufer

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Linienzucht oder Outcross?
Linienzucht wird gerne negativ hingestellt, weil z.B. Zuchtanfänger noch wenig bis keinerlei Erfahrung und Wissen haben und somit in der Praxis kaum Linienkenntnisse.
Linienzucht ist eindeutig nur für Profis oder wirklich engagierte, interessierte Züchter!
Outcross ist nichts anderes als ein Linienmix, hier kann verdeckt genetisch alles mögliche getragen werden und überraschend können Gendefekte, die von beiden Seiten der Elterntiere genetisch getragen werden, plötzlich auftauchen. Es sind quasi Wundertüten... Oftmals sind die Würfe sehr verschieden im Typ, in der Größe und auch verschieden im Wesen.
Linienzucht richtig angewandt, hat nichts mit "Inzucht" zu tun, wie viele sogleich vermuten!
So bietet Linienzucht sehr viele Vorteile!
Eine gut durchdachte Linienzucht mit einem dosierten Maß an Inzucht ist nötig, um seine Zucht zu formen (Typ, Größe, Charakter usw.), um dies bei eigenen Nachzuchten durchzusetzen und immer wieder zu verbessern. Man versucht damit, besondere und gesunde Vorfahren zu konzentrieren, also alles Positive zu festigen. Dazu muss man natürlich den Linienhintergrund der eigenen Zuchttiere viele Generationen zurück genau kennen. Auch dann ist noch nicht gewährleistet, dass jede Verpaarung den Vorstellungen entspricht.
Selbst bei erfolgreichen wunderschönen Tieren unserer Rasse, kann das Ergebnis auch mal enttäuschend sein. Dieses Wagnis muss man eingehen, aber man kann sehr gute Ergebnisse über Linienzucht erreichen, die man mit einer Outcrossverpaarung niemals bekommen wird. Da bestimmte Anlagen (positive wie auch negative) oftmals eine Generation überspringen, haben die Gene der Großeltern einen besonderen Stellenwert. Daher benötigt man absolute Linienkenntnis seiner eigenen Tiere.
Hat man als Züchter sich eine saubere Linie über Generationen herausgezüchtet, kann man mit einem Outcrosskater versuchen, bestimmte Merkmale fremder Linien einzukreuzen und (hoffentlich) verbessern. Man kann dadurch aber auch das bereits erreichte Ziel ruinieren, denn man verliert durch eine Outcrossverpaarung aus seiner Linie 50%. Wenn der Versuch erfolgreich war, muss man wieder in seine eigenen Linien zurückzugehen. Durch mehrere Outcrossverpaarungen in Folge entstehen Tiere mit sehr heterogenem Erbgut aus verschiedenen Vorfahren, dies bedeutet das Aus einer Linienzucht. Die Erwartungen an gute Zuchtergebnisse und gute rassetypische Merkmale sind reine Spekulation.

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